Stellen Sie sich vor: Sie wachen eines Morgens auf und stellen fest, dass Ihr Bankkonto über Nacht leergeräumt wurde. Jemand am anderen Ende der Welt hat sich mit einem Kennwort, das Ihnen sicher erschien, Zugang zu Ihrem Konto verschafft. Solche Vorfälle häufen sich leider. Insbesondere Fälle von Identitätsdiebstahl und Betrug haben in den letzten zehn Jahren stetig zugenommen.
Dieser Monat ist der “Cybersecurity-Awareness-Monat” (engl. für Monat der Sensibilisierung für Cybersicherheit) mit dem Thema “Schützt unsere Welt“. Er soll uns daran erinnern, unsere Cybersicherheitsstrategien angesichts der sich ständig weiterentwickelnden Cyberbedrohungen zu überdenken und zu verbessern. In Wahljahren wird die digitale Landschaft zu einem fruchtbaren Boden für Cyberbetrug und böswillige Aktivitäten, die sich das politische Engagement und die Unsicherheit in der Öffentlichkeit zu Nutze zu machen. Angesichts der bevorstehenden Wahlen ist es in diesem Jahr wichtiger denn je, unsere Cybersicherheitsmaßnahmen zu verstärken.
Wenn Sie diesen Monat nutzen, um Ihr Bewusstsein für Cybersicherheit zu schärfen und zuverlässige Schutzmaßnahmen umzusetzen, können Sie Ihre persönlichen und finanziellen Daten schützen und Ihre Sicherheit im digitalen Raum gewährleisten. In diesem Artikel stellen wir Ihnen fünf einfache, aber wirksame Möglichkeiten vor, wie Sie Ihre Online-Sicherheit verbessern und sich sorgenfrei im Internet bewegen können.
1. Komplexe Kennwörter und einen Kennwort-Manager verwenden
Kennwörter sind die erste Verteidigungslinie gegen unbefugten Zugriff auf Konten. Dennoch verwenden 78 % der Menschen dasselbe Kennwort für mehrere Konten. Um komplexe Kennwörter zu erstellen und zu verwalten, gehen Sie wie folgt vor:
- Kennwörter sollten aus mindestens zwölf Zeichen bestehen.
- Verwenden Sie eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
- Vermeiden Sie leicht zu erratende Informationen wie Geburtstage oder Namen.
- Wir empfehlen Ihnen den Einsatz eines Kennwort-Managers, der für jedes Konto komplexe Kennwörter generieren und sicher speichern kann. Außerdem kann ein solcher Manager automatisch Kennwörter für Sie ausfüllen, sodass Sie weniger versucht sind, schwache Kennwörter zu verwenden oder Kennwörter wiederzuverwenden.
2. Mehrstufige Authentifizierung aktivieren
Die mehrstufige Authentifizierung bzw. Multifaktor-Authentifizierung (MFA) bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, da zwei oder mehr der folgenden Faktoren erforderlich sind, um auf Ihre Konten zuzugreifen:
- Wissensfaktor: Etwas, das nur der Benutzer kennt, z. B. ein Kennwort oder eine PIN.
- Besitzfaktor: Etwas, das der Benutzer besitzt, z. B. ein Smartphone oder ein Sicherheits-Token, der einen Einmal-Code generiert.
- Eigenschaftsfaktor: Etwas, das fest mit dem Benutzer verbunden ist, z. B. biometrische Daten (Fingerabdruck, Gesichtserkennung).
Gehen Sie folgendermaßen vor, um die mehrstufige Authentifizierung zu aktivieren:
- Rufen Sie die Kontoeinstellungen auf der jeweiligen Plattform auf (z. B. E-Mail-Anbieter, soziale Medien, Online-Banking).
- Suchen Sie die Sicherheits- oder Datenschutzeinstellungen.
- Aktivieren Sie die MFA, und wählen Sie aus, ob Sie Codes per SMS, E-Mail oder über eine spezielle App wie Google Authenticator oder Authy erhalten möchten.
- Folgen Sie den Anweisungen, um die Einrichtung abzuschließen.
3. Phishing-Versuche erkennen und melden
Phishing ist eine weitverbreitete Taktik von Cyberkriminellen, um Sie dazu zu bringen, sensible Daten preiszugeben. Die Täter geben sich häufig als seriöse Institutionen wie Banken oder Unternehmen aus, um die Opfer zur Herausgabe sensibler Daten wie Kennwörter oder Kreditkartennummern zu verleiten. Meist erfolgen die Angriffe über E-Mails, SMS oder gefälschte Websites, die zunächst echt erscheinen und das Vertrauen und die Neugier der Opfer ausnutzen, um wertvolle Daten für böswillige Zwecke zu stehlen.
So erkennen Sie Phishing-Versuche
Phishing-E-Mails erkennen:
- Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse des Absenders auf Unstimmigkeiten oder verdächtige Domains.
- Seien Sie skeptisch, wenn Zeitdruck aufgebaut wird, persönliche Informationen abgefragt oder Konsequenzen angedroht werden.
- Überprüfen Sie Links, bevor Sie darauf klicken. Bewegen Sie dazu den Mauszeiger über den Link, um die tatsächliche URL anzuzeigen.
- Wenn eine E-Mail einen Anhang enthält, den Sie nicht erwartet haben oder der Ihnen verdächtig vorkommt (z. B. EXE-Dateien), sollten Sie ihn auf keinen Fall öffnen. Anhänge können Malware enthalten, die die Sicherheit Ihres Computers beeinträchtigt.
Phishing melden:
- Wenn Sie eine Phishing-E-Mail erhalten, sollten Sie die Organisation benachrichtigen, die in der E-Mail imitiert wird (z. B. Ihre Bank).
- Die meisten E-Mail-Anbieter bieten auch Tools an, mit denen Sie Phishing direkt in Ihrem Posteingang melden können.
4. Software regelmäßig aktualisieren
Software-Updates, auch Patches genannt, enthalten oft Sicherheitsbehebungen, die vor bekannten Schwachstellen schützen. So halten Sie Ihre Software auf dem neuesten Stand:
Aktualisieren von Betriebssystemen und Anwendungen:
- Aktivieren Sie die automatischen Updates auf Ihren Geräten: In den meisten Betriebssystemen (z. B. Windows, macOS und Linux) und Software-Anwendungen gibt es die Möglichkeit, automatische Updates zu aktivieren. Diese Funktion stellt sicher, dass Ihre Software mit den neuesten Fehlerbehebungen und Sicherheitspatches versorgt wird, ohne dass Sie sich manuell darum kümmern müssen.
- Suchen Sie manuell nach Updates: Auch bei aktivierten automatischen Updates sollten Sie regelmäßig manuell nach Updates suchen, insbesondere für wichtige Software wie Betriebssysteme, Webbrowser, Virenschutzprogramme und alle Anwendungen, die Sie häufig verwenden.
- Mobilgeräte und Apps: Bei Smartphones und Tablets sollten Sie regelmäßig in den Geräteeinstellungen nach Updates suchen. Aktualisieren Sie auch alle Apps, die aus vertrauenswürdigen App-Stores wie dem Google Play Store (Android) oder dem Apple App Store (iOS) stammen.
- Aktualisieren Sie alle Software-Anwendungen: Nicht nur das Betriebssystem und die wichtigsten Anwendungen sollten aktualisiert werden. Auch Plug-ins (z. B. Adobe Flash, Java und Browser-Erweiterungen) und Firmware für Geräte wie Router, die mit Ihrem Netzwerk verbunden sind, sollten immer auf dem neuesten Stand sein.
5. Social-Media-Konten schützen
Soziale Medien sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Kommunikation. Allerdings können sie bei unsachgemäßer Nutzung auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihre Sicherheit in sozialen Medien zu verbessern:
- Überprüfen Sie Ihre Datenschutzeinstellungen: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Datenschutzeinstellungen auf Social-Media-Plattformen und passen Sie sie an, um zu kontrollieren, wer Ihre Beiträge, persönlichen Daten und Kontaktinformationen sehen kann. Beschränken Sie die Sichtbarkeit Ihres Profils und Ihrer Beiträge auf Personen, denen Sie vertrauen. Der Social Privacy Manager ermöglicht Ihnen die Anpassung von über 100 Datenschutzeinstellungen für Ihre Social-Media-Konten mit nur wenigen Klicks.
- Vorsicht bei Anwendungen von Drittanbietern: Überprüfen Sie Drittanbieter-Anwendungen, die mit Ihren Social-Media-Konten verknüpft sind, und entziehen Sie ihnen gegebenenfalls die Zugriffsrechte. Entfernen Sie Anwendungen, die Sie nicht mehr benötigen oder die Ihnen verdächtig vorkommen. Diese Anwendungen können die Sicherheit Ihres Kontos beeinträchtigen.
Durch die Umsetzung dieser einfachen, aber wirksamen Cybersicherheitsmaßnahmen können Sie Ihr Risiko, Opfer von Online-Bedrohungen zu werden, erheblich verringern. Mit einem Abonnement von McAfee+ verbessern Sie Ihre Sicherheit und Privatsphäre im Internet. Wir scannen das Darknet rund um die Uhr, um sicherzustellen, dass Ihre persönlichen und finanziellen Daten sicher sind. Außerdem erhalten Sie Warnungen bei verdächtigen Finanztransaktionen und Kreditaktivitäten sowie einen Versicherungsschutz im Falle eines Identitätsdiebstahls in Höhe von zwei Millionen US-Dollar, einschließlich der Wiederherstellung Ihrer Identität.